Willy Millowitsch

Veröffentlicht am 20. Juni 2014

W.MillowitschWILLY MILLOWITSCH wurde 1909 In Köln geboren. Er stammte aus einer alten Schauspielerdynastie. Schon als Kind hatte er sich mehr für das väterliche Theater interessiert als für die Schule. Bereits 1922 wechselte er ohne Schulabschluss in den Schauspielerberuf. 1940 übernahm er die Leitung der väterlichen Bühne. Dabei war er sehr oft als Regisseur und Hauptdarsteller tätig.

Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges hatten das Millowitsch-Theater an der Aachener Straße in Köln nur wenig beschädigt. So wurde der Spielbetrieb auf Wunsch des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer bereits im Oktober 1945 wiederaufgenommen, und bis ins Jahr 1949 fanden täglich Vorstellungen statt. Über viele Jahre leitete Millowitsch das Haus jetzt mit seiner Schwester Lucy Millowitsch mit der er auch jahrzehntelang gemeinsam auf der Bühne stand. Das Geschwisterpaar galt als Idealbesetzung, wenn es darum ging, temperamentvolle Paare darzustellen.

1946 heiratete Millowitsch zum zweiten Mal. Gerda Feldhoff und Willy Millowitsch bekamen vier Kinder: Katarina, Peter, Susanne und Mariele. (Peter Millowitsch hat 1998 das Theater übernommen.)

Willy Millowitsch unterhielt sein Publikum mit zahllosen von ihm selbst entworfenen und oft vom Fernsehen – dann meist unter der Regie seines Theaterfreundes Prof. Dr. Karl Wesseler – aufgezeichneten Bühnenstücken über vierzig Jahre lang, oft zusammen mit seiner Schwester und seinen Kindern.

Seit 1949 wirkte Willy Millowitsch auch in zahlreichen Kinofilmen mit. Seine über 125 Filme (bis 1996) und Fernsehrollen sorgten für zusätzliches Einkommen im Hinblick auf die eher schwankenden wirtschaftlichen Erfolge seines Theaters. Seine bekannteste Fernsehrolle war die des „Kommissar Klefisch“ im WDR-Fernsehen, die in 6 Folgen von 1990 bis 1996 ausgestrahlt wurde.

Millowitsch war auch als Schlagersänger aktiv. Bei Ariola erhielt er 1960 einen Schallplattenvertrag. Sein erster Titel dort war das vielsagende Wenn dieses Lied ein Schlager wird“. Es folgte wenige Monate später der Titel Heut‘ sind wir blau“. Sein größter Hit war das Karnevals- und Stimmungslied „Schnaps, das war sein letztes Wort“ (1960), das mehr als 900.000mal verkauft wurde. Jahrzehntelang gehörte er im Rheinland zu den erfolgreichsten Interpreten von Karnevalsliedern. Bis heute ist das Lied Ich bin ene kölsche Jung“ von Fritz Weber mit seinem Namen verbunden.

Die erste deutsche Live-Übertragung eines Theaterstückes erfolgte 1953 mit dem „Etappenhasen“, in dem Willy Millowitsch die Hauptrolle spielte. Diese Aufführung machte sein Theater überregional bekannt. In den folgenden Jahrzehnten übertrug das Fernsehen zahlreiche Lustspiele aus seinem Hause. Diese wurden zu regelrechten Straßenfegern.

Willy Millowitsch starb am 20. September 1999 in Köln an Herzversagen.

VERÖFFENTLICHUNGEN:

Willy Millowitsch Lieder
Klavierausgabe mit vollständigen Texten seiner größsten Erfolge
12 Lieder, ISBN 978-3-87252-160-6

– CD-Serie Sing doch eine met, Folge 1-7
Jeweils 20 Originalaufnahmen mit allen Texten
CD 182-00280, 182-00320, 182-00371, 182-00419, 182-00420, 182-00421, 182-00573


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