Walter Braunfels

Published on 15. November 2013

Walter_BraunfelsGeboren am 19. Dezember 1882 in Frankfurt a.M. als Sohn des dortigen spanischen Konsuls, Romanisten, Rechtsanwaltes und Literaten Ludwig Braunfels (1810 – 1885) und dessen zweiter Ehefrau Helene geb. Spohr (1846 – 1920).

Als jüngster der 4 Kinder absolvierte er in Frankfurt das Humanistische Gymnasium. Sein erstes überliefertes Lied „Der Alpenkönig“ kann auf das Jahr 1889 datiert werden. Im Alter von 12 Jahren setzte er seine Ausbildung am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt fort.  1901 beginnt er das Studium der Nationalökonomie und der Rechte an der Universität Kiel. Daneben übt und improvisiert er am Klavier und beginnt eine Übersetzung des Ödipus.1902 wechselt er zur Universität München. Die künstlerisch so anregende Atmosphäre dort und das überwältigende Erlebnis einer “Tristan“-Aufführung veranlassen ihn, das Berufsziel zu ändern.

Etwa 1902 ging er nach Wien, um sich bei Theodor Leschetitzky als Pianist ausbilden zu lassen. Wieder in München studierte er ab 1903 Komposition bei  Ludwig Thuille.

Am 05.05.1909 heiratet Walter Braunfels Bertel von Hildebrand.

1913 beginnt er mit der Komposition der Oper „Die Vögel“ nach Aristohanes.

1915 ist er Mitbegründer der neuen Schule für angewandte Rhythmik in Hellerau bei Dresden.

Im Ersten Weltkrieg wird Braunfels 1915 zum Militärdienst eingezogen und 1917 bei einem Fronteinsatz verwundet. Nach seiner Heimkehr aus dem Krieg konvertierte er zum Katholizismus.

1925 wird Walter Braunfels als Gründungsdirektor der 2. Preußischen Musikhochschule nach Köln berufen. 1933 wird es aus diesem Amt entlassen und das Kölner Haus muss notverkauft werden. Daraufhin folgt der Umzug nach Godesberg und der Rückzug aus dem öffentlichen Musikleben. Sein kompositorisches Schaffen ab diesem Zeitpunkt ist sehr umfassend und vielfältig. Es entstehen Kompositionen wie die „Adventskantate“, „Verkündigung“ nach P. Claudel op.50 und „Der Traum ein Leben“ op.51 nach Grillparzer.

Im Spätherbst 1937 siedelt er nach Überlingen am Bodensee über.

1938 bekommt er das Verbot jeglicher öffentlicher musikalischen Betätigung durch die Reichsmusikkammer.

1943/44 entstehen die Komposition der Streichquartette op.60 und 61 und 1945 die Komposition des Streichquintetts fis-moll op.63.

Kurz nach Kriegsende wird er wieder als Direktor der staatl. Musikhochschule in Köln eingesetzt. 3 Jahre später wird er Präsident der Musikhochschule.

1950 zieht sich Braunfels wieder nach Überlingen zurück.

Am 19.1.1952  gibt Walter Braunfels sein Abschiedkonzert als Pianist mit Bachs D-Dur Toccata. Beethovens op.111 und Liszts Bearbeitung der Orgel-Fantasie und Fuge g-moll.

Zwei Jahre später, am 19.3.1954, verstirbt Walter Braunfels in Köln.

  • 21.01.1909 Uraufführung der „Symphonischen Variationen über ein altfranzösisches Lied“ op.15 in Lübeck
  • 25.03.1909 Uraufführung der Oper „Prinzessin Brambilla“op.12 nach ETA Hoffmann im Staatstheater Stuttgart
  • 02.06.1910 Uraufführung der „Offenbarung Johannis“op.17 für Tenor-solo, Doppelchor und großes Orchester in Zürich
  • 09.01.1911 Uraufführung der „Serenade“ op.20 für kleines Orchester in* München
  • 20.11.1911 Uraufführung des Klavierkonzertes op.21 in Berlin
  • 1920 Uraufführung der „Phantastischen Erscheinungen eines Themas von Berlioz“ op.25 in Zürich
  • 30.11.1920 Uraufführung der Oper „Die Vögel“ in München
  • 28.02.1922 Uraufführung des „Te Deum“ op.32 im Gürzenich zu Köln
  • 1924 Uraufführung der „Don-Juan-Variationen“ op.34 für gr. Orchester in Leipzig
  • 15.11.1925 Uraufführung des „Don Gil von den grünen Hosen“op.35 in München
  • 22.3.1927 Urauff. von „Präludium und Fuge“ für gr. Orchester op.37 in Köln
  • 26.1.1930 Urauff. der Oper „Galathea“ op.40 in Köln
  • 26.9.1946 Uraufführung des Konzertstücks für Klavier und Orchester in Hamburg
  • 4.4.1948 Uraufführung der Oper „Verkündigung“ nach Claudel in Köln
  • 4.4.1949 Uraufführung der „Sinfonia brevis“ op. 69 in Köln
  • 22.2.1954 Ursendung der Ballade für das Fernsehen: “Der Zauberlehrling“ nach Goethe op.71 im NWDR Hamburg

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